Juhuu – noch ein sonniger Sonntag! Abstract für die Cortex-Tagung ist eingereicht und so können wir den Sonntag in vollen Zügen genießen. Da wir aber unser Auto haben, müssen wir keine vollen Züge genießen, sondern können ganz gemütlich Richtung Swindon fahren. Dort gibt es nämlich am Hang eines Hügels das weiße Pferd (White Horse) – ein riesengroßer abstrakter Umriss eines Pferdes aus der Bronzezeit. Noch weiter oben auf dem Hügel sind die Überreste einer Eisenzeitlichen Festungsanlage und eine Meile weiter westlich gibt es ein Hünengrab. Nachdem Linus ein Nickerchen im Auto gehalten hatte, war er quietschvergnügt und stapfte munter den Hügel hoch – aber nicht ohne ausgiebig den Ausblick zu genießen und die Schafe zu betrachten. Meistens wollte er selber laufen – was uns genügend Zeit gab, selber die Umgebung zu betrachten und Fotos zu machen.
Im Cotswolds Wildlife Park
Wir nutzen die Sonne und unsere wiedergewonnene Freiheit (wir haben unser Auto nach über einem halben Jahr wieder fahrbar), um endlich den Cotswolds Wildlife Park zu besuchen. Der stand ja schon lange auf unserer Liste und er lohnt sich wirklich! Wunderschön gelegen in einem Park von einem alten Anwesen (Manor) und ganz toll angelegt mit vielen Blumenrabatten, alten Baumbeständen, Picknickwiesen etc. Linus hat ganz begeistert und voll konzentriert den gesamten Tag die Tiere angeguckt. Am Ende des Tages sind wir auch noch mit der Zoo-Eisenbahn gefahren – das war natürlich was ganz besonderes!
Sabber(a)lot
Die ersten beiden Zähne sind da! :)= Es hatte sich ja schon lange vorher durch eine erhöhte Speichelproduktion angekündigt. Man glaubt gar nicht wie viel Flüssigkeit so ein Sabberlätzchen aufnehmen kann. x) Linus hat sich die Zähne allerdings schwer verdienen müssen, inklusive einem frühmorgendlichen Besuch in der Notaufnahme mit hohem Fieber und schwerer Atmung. Und ausgerechnet in der Zeit war Stefan in den USA auf einer Konferenz. Aber zum Glück waren Astrids Eltern zu Besuch und so konnten sie sich zu dritt um den kleinen Patienten kümmern. Dem geht es inzwischen wieder sehr gut und er hat einen Riesenspass, mit seiner neusten Erweiterung Brötchen, ganze Äpfel und Mamas und Papas Finger zu bearbeiten…
Tewkesbury Medieval Festival
Das mittelalterliche Fest in Tewkesbury ist das größte eintrittsfreie Mittelalter-Festival Europas und ist wirklich etwas Besonderes. Vor etwa 30 Jahren haben sich ein paar Mittelalterfans getroffen und eine wichtige Schlacht, die 1471 dort in Tewkesbury um den englischen Thron gefochten wurde, nachgespielt. Sie hatten soviel Spaß daran, dass sie das wiederholten und mit den Jahren wurde das Ganze immer größer und größer.
Der Mittelpunkt dieses Festivals ist das Nachspielen dieser Schlacht. Die Mitspieler leben in zwei Zeltstädten (jede Partei eine) und sind bis auf das kleinste Detail mittelalterlich ausgestattet. Faszinierend fand ich auch, dass sie auch über alles aus dieser Zeit Bescheid wussten, z.B. “ungarische Söldner”, die mir erklärten, dass sie das grüne Trinkglas haben dürfen, da sie wahrscheinlich Kontakt zu den Arabern hatten usw. Es war einer der heißesten Tage – die armen “Schauspieler” in ihren Rüstungen mitsamt allen Unterstaffagen taten mir echt leid. Einer von denen meinte, er lässt sich gleich umbringen, dann kann er wenigstens wieder schnell vom Schlachtfeld und ein kühles Bierchen trinken.
Es war jedenfalls eines der besten und interessantesten Mittelalterfeste, die ich bisher besucht habe.
Meine Eltern waren in der Zeit zu Besuch, da Stefan auf einer Konferenz in den USA war. Außer Tewkesbury haben sie noch einige andere Trips hier in und um Oxford mit Linus unternommen. Außerdem war es die Zeit, als Linus seine ersten Krabbelversuche unternahm 🙂 und er dabei war, unter vielen Schmerzen sein erstes Zähnchen zu bekommen 🙁
In Jena/Herschdorf zum Sonne wenden
Wetterflüchtig wie wir dieses Jahr sind, haben wir die paar schlechten Tage genutzt und sind zu unserer ersten Deutschlandreise seit dem Umzug aufgebrochen. Anlass war die alljährliche Sommersonnenwende, die wieder bei Martin und Kathleen im Jenziggarten stattfand. Dieses Jahr spielte das Wetter mit und es war wunderbar heiss und sonnig. Wie immer gab es reichlich leckeren Kuchen zum Nachmittag und viele leckere Rostbrätel/Bratwürste/etc. zum Abendbrot. Nachmittags hatte Martin eine Wasserrutschbahn aufgebaut, die begeistert von den Kindern angenommen wurde. Es war wieder ein wunderschöner Tag!
Danach sind Stefan, Linus und ich noch nach Herschdorf gefahren. Dort haben uns dann Margit und Magnus und auch die Lena besucht. Dienstag ist Stefan zum Arbeiten nach Innsbruck verschwunden und ich habe noch ein paar Tage alleine mit Linus in Herschdorf verbracht.
Einziges Negativ-Erlebnis war die Rückreise. Ich bin mit Ryanair abends allein mit Linus von Leipzig aus nach Stansted geflogen. Aufgrund von Unwetter sind wir aber erst 2h später gestartet. Während dieser Zeit saßen wir in einem 40° warmen Flugzeug. Und von Stansted nach Oxford wurde ich über London geleitet, weil das Autobahndreieck, wo ich hätte abfahren müssen gesperrt war. So kam ich nachts um 3 zu Hause an und musste ab um 6 einen völlig übermüdeten Linus betüddeln.
Was haben Sommer und die Zahl Acht gemeinsam?
Hier in Oxford gibt es den Fluss Themse, der hier aber noch Isis heisst, und der ist doch nicht so breit, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe (basierend auf dem Halbwissen, dass hier und in Cambridge diese harten Ruderwettkämpfe stattfinden).
Auf diesem Fluss finden nun jedes Jahr im Sommer eine Woche lang Ruderwettkämpfe statt – die sogenannten Summer Eights. Das besondere an diesem Wettkampf ist nun, dass es nicht darum geht, wer als erster durchs Ziel fährt, sondern wer die meisten Boote rammt! Dieser Wettkampf ist dadurch entstanden – und damit komme ich wieder zurück auf meinen ersten Satz – dass die Themse/Isis hier einfach nicht so breit ist, dass man ungestört aneinander vorbeikommt.
Die Boote werden hintereinander mit einem gewissen Abstand am Ufer festgemacht und nach dem Startschuss versucht jeder so schnell wie möglich loszukommen, zu rudern und den Vordermann einzuholen um ihn zu rammen. Die Steuermänner/-frauen schreien sich dabei die Seele aus dem Leib. Der Gerammte rutscht dann in der Rangliste eins nach hinten und der Rammer (?) kommt nach vorn. Von diesen kurzen Rennen finden etwa 100 Stück über eine ganze Woche statt und am Ende haben sich dann die schnellsten nach vorn gerammt. Verletzungen sind bei dieser Art Rennen natürlich vorprogrammiert und das eine oder andere Boot landet im Eifer des Gefechts auch mal am Ufer.
Was Stefan besonders gefallen hat ist dass diese “Rammer” in einer “Bump Chart” über Jahre visualisiert werden, siehe z.B. die Bump Chart des Teams des Oriel Colleges.
Die Römer sind in England baden gegangen…
…und anscheinend besonders gerne in den Thermalquellen bei Somerset. Der Ort, wie für Stefans Namensgedächtnis geschaffen, wurde dann auch Bath genannt. Die Stadt soll dank der wohlhabenden Badegäste aus vielen historischen Gebäuden bestehen, was sie laut der UNESCO zu einem Weltkulturerbe macht. Also sind wir da mal hingefahren und haben dadurch gleich das sonnige und trockene Wetter ausgenutzt (wir hatten dabei natürlich ein schlechtes Gewissen, wissend, dass unsere Freunde auf dem Kontinent wettermäßig ja leider gerade nichts über Wasser hören möchten).
Und die UNESCO hat nicht übertrieben, Bath hat wirklich beeindruckende Bauten. Der lokale Kalkstein lässt die Gebäude zusätzlich schön warm und hell wirken, so dass man gar nicht glauben mag in England zu sein. Vom originalen römischen Bad ist aber außer einem Fundament nichts mehr übrig, der Rest stammt aus neoklassizistischen und viktorianischen Zeiten. Vom Wasser haben wir lieber nichts getrunken, im Internet wurde uns davon abgeraten.
Durch das wässrige Thema der Stadt inspiriert, hatte Stefan dann am Ende des Tages noch die Idee endlich mal wieder Fish&Chips zu essen. Dank Google Local war schnell ein Takeway ausgewählt und GPS-unterstützt auch zielsicher gefunden.
Muttertag!
Ausflug in den New Forest bei Southampton
Am Sonntag haben wir das schöne und warme Wetter genutzt, um unsere neue Heimat ein wenig zu erkunden. Dazu ging es Richtung Süden nach Southampton in den New Forest. Der New Forest ist, anders als sein Name vermuten lässt, ein sehr altes Wald- und Heidegebiet. Es ist der Abholzung in alten Zeiten entgangen, da William I. im 11. Jhd. ein königliches Jagdgebiet daraus gemacht hat. Man findet dort also noch ein paar uralte Bäume, außerdem ein Arboretum mit großen Redwoods und Sequoias und ganz viel Heidelandschaft. Das Besondere am New Forest ist, dass dort Ponies, Kühe, Esel und Damwild en masse frei herumlaufen.
Einen ersten Stop haben wir am Arboretum gemacht und dort eine kleine Runde gedreht. Hier konnten wir auch die höchsten Bäume Englands bewundern – ein Paar Redwoods – die aber nur ein Zehntel so hoch waren wie die höchsten in Amerika. Kaum vorstellbar! Daneben sieht Linus wieder ganz klein aus… 😉
Danach sind wir im Zickzack weiter Richtung Küste gefahren (genau, Stefan ist gefahren 😉 ) und haben uns dort nochmal ein Marschland angeschaut und uns die Salzluft um die Nase wehen lassen. Dann mussten wir uns aber sputen nach Hause zu kommen, denn Linus besteht auf sein pünktliches Abendmahl.
Alles in allem ein sehr schöner Tag 🙂
Dorftrottel in Flaschen
Heute am St. George’s Day habe ich mir ein besonderes Real Ale gegönnt 😛 Schön ist auch der letzte Satz auf dem Etikett gewesen: “For a very idiotic moment please see at the bottom of the bottle” 😀